Berlin ist ja bekanntlich immer – und gerade auch zur IFA – eine Reise wert. Aber wie sieht es mit Hannover aus? Der Höflichkeit halber halte ich mich mit jedem Vergleich der touristischen Qualität zurück und beschränke mich auf einen Blick auf die CeBIT 2013.
Zu Hochzeiten der .com-Blase und Mobilfunk-Boomphase schien die CeBIT unantastbar und die IFA schwächelte. Während die Berliner Nehmerqualitäten bewiesen und mit einem klugen Konzept, der Integration der weißen Ware und harter professioneller Arbeit eindrucksvoll auf die Gewinnerstraße zurückkehrten, blieb das Bild der CeBIT viele Jahre diffus und die Richtung wies eher nach unten. Was darf man 2013 erwarten? Lohnt sich die Reise an die Leine?
Klappern gehört ja bekanntlich zum Handwerk. So wundert es auch wenig, wenn die Verantwortlichen die CeBIT anpreisen als die “weltweit wichtigste Veranstaltung der digitalen Wirtschaft”. Bereits im letzten Jahr hatte ich von der CeBIT einen überwiegend positiven Eindruck und bin mit der Erkenntnis heimgefahren, dass endlich wieder ein sinnvolles Profil heranreift. Frank Pörschmann, in diesem Jahr erstmals auch formal der CeBIT-Chef, hat in den vergangenen beiden Jahren mit seinem Team erkennbar daran gearbeitet, die Messe (wiech-Plattform sein, die Innovationen und Trends zeigt, aber auch konkretes Geschäft in der digitalen Wirtschaft beflügelt, qualitativ hochwertiges Networking ermöglicht sowie hochkarätige Konferenzen bietet. Und, im allgegenwärtigen „war for talents“ wichtig, die CeBIT 2013 soll ein „Treffpunkt Karriere“ sein, der für Talente und Fachkräfte gleichermaßen interessant ist.eder) zu einer Veranstaltung für ITK-Profis zu entwickeln.
Diese Handschrift und Zielrichtung erkennt man auch klar, wenn man sich die Gründe ansieht, welche die CeBIT-Macher für einen Messebesuch ins Feld führen. Die Messe soll eine HightHierzu passen dann auch die Messeschwerpunkte, nämlich Branchenlösungen als klares inhaltliches Fokusthema (CeBIT pro), daneben Public Sector (CeBIT gov), Innovationen (CeBIT lab) und, etwas weniger stringent, CeBIT life (letzteres hat hoffentlich in diesem Jahr deutlich mehr als den im letzten Jahre von mir bereits als unpassend empfundenen Games-Bereich zu bieten). Last not least dürfte auch in diesem Jahr der Planet Reseller wieder für Händler ein bevorzugter Anlaufpunkt werden. Bei der Gelegenheit: wenn Sie den Planet Reseller besuchen, schauen Sie mal bei comTeam vorbei – es lohnt sich.
Mit dem Leitthema “Shareconomy” wird ein heißes Eisen gewählt, das unzureichend verstanden wäre, wenn man nur an Facebook, Pinterest und Instagram dächte. Im professionellen Bereich denkt man eher an moderne Unternehmenskommunikation und -prozesse, Zusammenarbeit in Teams und mit Partnern, Sharing, virtualisierte Services und nicht zuletzt auch an neue Geschäftsmodelle und Chancen. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie der Brückenschlag und die übergreifende Bearbeitung gelingen. Das Thema ist breit. Es konkret und anfassbar, nutzbar und nützlich zu präsentieren, ist die Herausforderung.
Wer wehmütig an die Messepartyexzesse der 90er zurückdenkt, wer laut und schrill sowie Konsumententhemen sucht, der sollte wohl eher zuhause bleiben und das sicher auch in diesem Jahr wieder wenig einladende CeBIT Wetter nebst Messeschnellweg-Einbahnstraßenregelung meiden. Für ITK-Profis sieht es aus heutiger Sicht anders aus, für sie ist das Programm durchaus vielversprechend. Ich jedenfalls bin gespannt und freue mich auf die CeBIT 2013.
Also, um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Für mich sieht es so aus, als sei die CeBIT eine Reise wert!
Lieber Herr Ehmer,
so wie Sie die CeBIT verfolgen, verfolge ich Ihre Markteinschätzungen und Ihren Blog.
In diesem Fall freue ich mich über Ihre Einschätzungen.
Schön, wenn Mühen auf fruchtbaren Boden fallen.
Wir machen im obigen Sinne weiter.
Wie Sie, freue ich mich, dass es nun endlich wieder los geht!
Beste Grüße und bis zur CeBIT 2013
Ihr
Frank Pörschmann
Hannover ist die Stadt mit dem gewissen Nichts, doch wer sich auf Entdeckungstour begibt, wird in Hannover vieles an Lebensqualität und Entdeckunsgwerten finden, was einigen angeblich touristisch attraktiven Städten fehlt. Leider hat Hannover eines: ein schreckliches Stadtmarketing 😀